Maritime Industrie

Seit 2018 zählt auch die Maritime Rauchgasreinigung zu unseren Geschäftsfeldern. Dabei übernehmen wir insbesondere die Montageüberwachung, Inbetriebnahme sowie verschiedenste Serviceleistungen von Gaswäschern, sog. Scrubber, die angesichts strengerer Umwelt-Grenzwerte in der Maritimen Industrie neuerdings zur Entstaubung und Entschwefelung der Abgase eingesetzt werden.  Laut der jüngst in Kraft getretenen Standards der International Maritime Organization (IMO) wird der im Treibstoff zulässige Schwefel stufenweise reduziert und darf ab 2020 weltweit nur noch 0,5 Prozent betragen. Damit stehen Reedereien vor der Herausforderung Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit effizient zu verbinden. Um nicht auf die sehr viel teureren, schwefelarmen Brennstoffe umsteigen zu müssen, lohnt sich vor allem bei größeren Schiffen der Einbau eines Scrubbers.

Ähnlich wie in der Energie- und Kraftwerkstechnik, werden auch in der Maritimen Rauchgasentschwefelung zwei Filterverfahren unterschieden:

Trockenentschwefelung (Dry-Scrubber)

Das Trockenverfahren bindet Schwefel, indem ein Sorptionsmittel (z.B. Calciumhydroxid) in die Abgase des Schiffsmotors eingedüst wird. Dabei entstehen Reststoffe (z.B. Gips), die zunächst an Bord gelagert und später an Land weiterverarbeitet oder entsorgt werden.

Nassentschwefelung (Wet-Scrubber)

Bei dem Nassverfahren wird Meerwasser in einem Nasswäscher zur Entschwefelung der Rauchgase eingesetzt. Das verwendete Waschwasser mit den darin enthaltenen Sulfaten und anderen Stoffen, wie Metallen und Ruß, wird entweder zurück ins Meer geleitet (Open Loop-Scrubber, offener Kreislauf) oder an Bord gelagert (Closed Loop-Scrubber, geschlossener Kreislauf). Hybrid-Scrubber besitzen sowohl einen offenen als auch einen geschlossenen Kreislauf.

Da diese Entschwefelungstechnologien bereits seit Jahrzehnten in der Industrie an Land erprobt und lediglich an die verfahrenstechnischen Gegebenheiten der Schifffahrt angepasst wurden, sind wir mit den dort eingesetzten Systemen bereits bestens vertraut und können auf eine langjährige Erfahrung und Expertise im Bereich der Rauchgasreinigung zurückgreifen. Erfahrungsgemäß stellt insbesondere die zeitliche und organisatorische Koordination der Arbeiten zwischen Schiffseigner, Werft, Wäscherlieferant und Ingenieurbüro eine große Herausforderung beim Einbau, der Inbetriebnahme und dem Service der Scrubber dar. Wir verfügen deshalb über qualifizierte Mitarbeiter aus den verschiedensten Regionen dieser Welt, die auch innerhalb kürzester Zeit global einsetzbar sind.

Selbstverständlich besitzen unsere Ingenieure neben dem obligatorischen Seemannstauglichkeitszeugnis auch alle nötigen Qualifikationen und Anforderungen (z.B. Green Instruments Training Zertifikat, Sick Sensor Intelligence Academy Zertifikat, etc.), die zum Umgang mit den entsprechenden Entschwefelungsanlagen inklusive sämtlicher Hilfs- und Nebenanlagen auf See berechtigen.